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geschrieben von SERGEJ KERN
Höhlenfotografie
Zwei Ansätze
Mit Blitz
Der übliche Ansatz beim Fotografieren in Höhlen ist das arbeiten mit Blitz. Durch den Blitz kann man mit
relativ kurzen Verschlusszeiten (1/40 - 1/160 s) ohne Stativ fotografieren. Wenn man den Blitz zudem
nicht auf der Kamera montiert, sondern aus einem seitlichen Winkel blitzt entsteht eine sehr schöne
räumliche Tiefe.
Ohne Blitz
Ohne Blitz heißt nicht ohne Licht - in Höhlen ist es ohne Licht stockdunkel. Wenn man aber nur mit
Stirnlampen den Raum erhellt entsteht ein interessantes, weicheres Licht als beim Blitzen. Hier muss man
mit langen Verschlusszeiten (15 - 60 s) belichten, das macht es kompliziert Personen unverwaschen
darzustellen. Ein Stativ ist hier Pflicht.
Wieso überhaupt Höhle und Fotografie?
Bei dem Titel “Höhlenfotografie” fragen sich wohl die meisten wieso man überhaupt in schlammige,
enge, dunkle Löcher unter hundertern von Tonnen Felsen herum kriechen muss. Der Fotograf fägt sich
dann zudem noch wieso man das teure, schmutz- und wasserempfindliche Material mitnehmen muss
wenn man schon unbedingt in solche Löcher steigen muss.
Es mag sich etwas makaber anhören, aber ist man erst einmal unter der Erde erlebt man eine
wunderschöne Alternativwelt, die scheinbar nichts mit der turbulenten Außenwelt zu tun hat.
Schon als Kind habe ich, damals noch hauptsächlich mit meinem Vater, Höhlen und Stollen erkundet. Wir
nahmen unsere Stirnlampen und krochen durch die engen Gänge und bewunderten die Hallen. Nach
dieser Zeit war mein Fokus auf den Alpinismus über Tage gerichtet. Ich bin viel in den Bergen unterwegs
und Mitglied der Bergwacht Unterammergau. Dort kam ich auch zum zweiten mal mit Höhlen in Kontakt.
In den späten 2000ern begann die Bergwacht Bayern mit dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes
von auf Höhlenrettung spezialisierten Bereitschaften. Durch Kameradschaft mit der Murnauer Bergwacht
wurde ich ein Mitglied der Höhlenrettung Murnau. Von da an begann ich mit der professionellen
Befahrung von Höhlen.
Da ich ohnehin outdoor fotografierte war der Schritt zum fotografieren in Höhlen nicht mehr groß. Ich
erweiterte mein Kameraequipment um einem lichtstarken Blitz mit Fernauslöser und gehörte seit dem
zum kleinen Kreis der Höhlenfotografen.